Marie Legba empfängt uns mit einer überschwänglichen Begrüßung in Ihrem karg ausgestatteten Büro. Glücklicherweise haben wir mit Blaise Dako einen guten Übersetzer an unserer Seite.
Gleich werden uns die ausführlichen Berichte zu den Patenkindern vorgelegt und in Kopie mitgegeben, auch hier eine sehr korrekte Buchführung.
Alben mit Bildern über die Entwicklung werden gezeigt. Ihre Drillinge sind ebenfalls gekommen, um uns zu begrüßen und zu bewirten.

Dann geht es zum Rundgang über die Anlage, der uns davon überzeugt, dass diese Arbeit weiterhin unterstützt werden muss.

In regelmäßigen Abständen werden Frauen aus den umliegenden Dörfern eingeladen, an einer Schulung bei Marie Legba und ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen teilzunehmen. Die Frauen legen dafür weite Wege, vielfach auch zu Fuß, mit ihren Kindern zurück. Diese Schulungen dauern den ganzen Tag. Harald und Heike Kunter hatten Gelegenheit, an solch einer Unterweisung am 9. März 2012 teilzunehmen.
In der Regel erfolgt so eine Unterweisung durch lange Reden und Zuhören - Frontalunterweisung, wie auch in den Schulen üblich. Es ist erstaunlich, wie gefesselt die Frauen den langen Monologen zuhören und noch erstaunlicher, wie die Kinder dies von nur gelegentlichem Spielen oder Stillen unterbrochen mitmachen.

In praktischen Beispielen werden dann Speisen hergestellt. Das Kochen erfolgt auf einfachen Feuerstellen, die in der Regel nur eine oder zwei Plätze für den großen Kochtopf haben. Zum Heizen werden in der Regel lange Holzscheite genommen, die langsam nachgeschoben werden. Gas oder Holzkohle sind ebenfalls verbreitet, aber in den armen Familien unerschwinglich. Essgeschirr ist auf dem Lande unüblich. Deshalb werden auch bei den Schulungen Breie angeboten, weil dies der traditionellen Ernährungsweise am meisten entspricht.

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In den abgelegenen Dörfern können nur wenige lesen und schreiben. Deshalb müssen die Unterweisungen dort sehr bildhaft erfolgen und leicht zu transportieren sein. 5 laminierte Bildtafeln zeigen, was die Kinder z.B. wachsen lässt, sie stark oder gesund macht. 

Für uns machten sie den Nahrungsreichtum des Landes deutlich. Unterernährung entsteht im Benin fast immer durch falsche, unausgewogene Mangelernährung - nicht durch zu wenige zur Verfügung stehende Lebensmittel. Sie richtig zu nutzen, ist eines der Ziele der GABF.

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Wenn unterernährte Kinder aufgefunden werden, reichen Schulungen zur Vorsorge nicht aus. Dann muss sofort gehandelt werden. Diese Kinder werden mit ihren Mütter und weiteren Kindern aufgenommen; die Kinder aufgepäppelt. Ein Arzt begleitet die Gesundung. 

Während dieser Zeit lernen die Mütter und andere Pflegepersonen die richtige Ernährung, damit den Familien langfristig geholfen wird.
Sind die Mütter z.B. an Aids gestorben, werden gute Pflegefamilien - z.B. Verwandte - für die Kinder gesucht. Neben einer ausreichenden Versorgung sollen die Familien auch einen Schulbesuch der Kinder ermöglichen. Die Entwicklung der Kinder wird genau verfolgt.

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Der Anbau ernährungswichtiger Feldfrüchte für den Eigengebrauch ist wichtig genug. Da aber viele Familien zu wenig Einkommen mit ihrer Arbeit erzielen können, lernen sie außerdem, wie sie mit einfachen Mittel eine kleine industrielle Verarbeitung und Vermarktung aufbauen können.
In Pobé geschieht dies am Beispiel einer kleinen Sojafabrik und durch die Verarbeitung saisonaler Früchte.

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Die Arbeitslosigkeit ist im ganzen Land sehr groß. Es gibt nur sehr wenige Fabriken und fast nur Familienbetriebe. Ausbildungsplätze sind daher rar. Damit die Kinder sich und ihre Familien selbst ernähren und ohne Armut leben können, wurden Werkstätten angegliedert und Auszubildende angenommen.
Die Werkstätten sind etabliert und tragen sich selbst. Überschüsse zum Betrieb der GABF können aber bislang nicht erzielt werden.

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Einen Filmbericht von unserer Reise 2012 können Sie bei youtube sehen:           

http://www.youtube.com/watch?v=0d22TjhAtLY&feature=youtu.be           

 

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