Ulrich Hummler berichtet:

Nach der Ankunft im Benin am späten Abend des 19.01.2019 und einem Erholungstag auf dem Markt von Cotonou sowie am Lac Toho haben wir am 21.01. in Pobè den ersten Projektbesuch unternommen.

Wir, d.h. Eheleute Kunter, Jeanette Seidel-Rutenkröger, Angela Heck, Theo Knepper und ich, sind um die Mittagszeit in Pobé eingetroffen. Mme. Legba und ein Begleiter warteten mit ihrem Wagen am Straßenrand und dirigierten uns zur Begrüßung und ersten Besichtigung zu einer nahen Gartenanlage. Gemäß ihrem exakt vorbereiteten Tagesplan stellte Mme. Legba uns einen jungen Mann vor, der einen sorgsam gepflegten Garten präsentierte. Er kümmert sich insbesondere um den Anbau der gegen Malaria wirksamen Artemesiapflanze und erläuterte deren Aufzucht und Verwertung. Dieses Wissen hatten er und ein anderer von GABF betreuter junger Mann in einem Kursus erlernt, der mit den 500 Euro bezahlt worden war, die Mme Legba anlässlich der Bereisung im Januar 2018 erhalten hatte. Auf meine Frage, woher dieser Garten mit Wasser versorgt werde, verwies Mme. Legba auf eine nahe Autowerkstatt und –waschanlage, die von den Eltern des jungen Mannes betrieben wurde.

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Als nächsten Programmpunkt absolvierten wir einen Besuch beim Bürgermeister der mit etwa 120 000 Einwohnern recht großen Verwaltungsregion Pobe; insgesamt gibt es wohl 77 derartiger Gemeindeverbände. Der „Maire“ namens Paul Fakorédé Odjo unterbrach einen Termin mit seinen engsten Mitarbeitern sowie einigen Ortsteilbürgermeistern, um mit uns einige Nettigkeiten auszutauschen, u.a. bezüglich seiner Mitwirkung an der Abschlussfeier für die acht Teilnehmerinnen des Nähkursus. Die meisten dieser jungen Damen trafen wir an der nächsten Station, nämlich auf dem Gelände der Ausbildungswerkstatt, wo sie sich gepflegt gekleidet und mit Hofknicks vorstellten. Von ihrem Ausbilder war zu erfahren, dass sie schon während des Kursus mit Auftragsarbeiten befasst waren.

Besuch bei den Schneiderinnen: https://youtu.be/hhbgLKRXFPc

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Dritter Besuchsort war das GABF-Anwesen, bestehend aus Verwaltung, Unterkunftsräumen und Garten sowie überdachtem Treffpunkt. In einem zentralen Aufenthaltsraum wurden wir mit Schmalzgebäck und Getränken versorgt. Angrenzend war eine Schreibstube mit Kopiergerät und anderer Bürotechnik, in der zwei oder drei Männer tätig waren. Insgesamt sollen 52 Personen bei der GABF beschäftigt sein. Mme. Legba zeigte uns den stellenweise bepflanzten Garten und beantwortete meine Frage bezüglich betreuter Frauen und Kinder dahingehend, dass die sich an ihren Wohnorten in den umliegenden Dörfern aufhielten. Mme. Legba erhielt an dieser Stelle die für die Kinder mitgebrachten Bücher, Süßigkeiten und die finanzielle Zuwendung.

Den weiteren Nachmittag verbrachten wir auf dem CERRO-Aussengelände (CENTRE DE RECYCLAGE ET DE REINSERTION DES OEV), mit einer Grundfläche von etwa 17 Metern entlang des Wegs und einer Tiefe von ungefähr 60 Metern. Die gut zwei Meter hohe Ummauerung des Areals ist fertiggestellt. Links des mittigen Eingangs liegen der Raum für den Wachmann, die Pumpstation sowie ein halboffener Platz mit Tisch und Stühlen. Rechter Hand vom Tor und ebenfalls an die Frontmauer anschließend sowie an der Seitenmauer weiter geführt befindet sich der Bau für die Produktion von Tomatenpüree. Diese Baulichkeit ist noch unfertig. An der langen Hofseite fehlen noch eine Tür, die Fenster oder Fensterläden und der Boden ist nicht befestigt. Die Innenfläche des Areals wird sodann als Garten genutzt und rückwärtig ist etwa ein Drittel mit einer halbhohen Mauer für die Kaninchen- und Hühnerstallungen abgetrennt. Am rechts gelegenen Hühnerhaus waren einige dieser Tiere im Freien, während die Kaninchen sämtlich in Käfigen gehalten wurden. Um die Tiere kümmerten sich zwei junge Männer, der eine seit mehr als einem Jahr und voraussichtlich weitere sechs Monate.  

Hinsichtlich neuer Vorhaben äußerte sie die Überlegung, einen Teil des Neubaus für die Herstellung von Püree für eine Backstube zu verwenden, falls man sich an der Anschaffung eines Backofens beteiligen würde. Das von ihr neben den beiden Jungen aufgezogene Mädchen sei eine gute Bäckerin, wofür sie auf das schmackhafte Schmalzgebäck verwies, Backwaren könnte man auf dem Markt gut absetzen und damit auch noch andere Mädchen beschäftigen.

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Während unseres Aufenthalts in dieser Außenanlage wurden wir reichlich mit Huhn, Fisch, Beilagen und Getränken versorgt.  Der mit Spendenmitteln angeschaffte Stromgenerator arbeitete offenbar einwandfrei.

Letztlich gelangten wir mit schon einbrechender Dunkelheit zum Handwerkerhaus, wo man uns aufs Neue sehr freundlich empfing. Die Decke des Innenraums war fertig und die ortsüblichen Klappfenster mit bläulich bedampften Segmenten waren installiert. Hier hörten wir den Wunsch, auch noch die Bodenfliesen zu finanzieren.Als wir die Vertreter der Handwerkerschaft bei inzwischen gänzlicher Dunkelheit verließen, kam meines Erachtens die passende Frage nach der Stromversorgung, wobei unsererseits auf solare Energie hingewiesen wurde, wenngleich sie teurer sei.

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