Christa Amelung berichtet:
Nach einem ersten Besuch im August 2019 habe ich am 26.02.2020 zusammen mit Kofi Adjei (dem Projektverantwortlichen vor Ort), meiner Schwiegertochter Angela und meinem Sohn Malte wieder das Dorf Assin Akonfudi besucht. Noch bei Dunkelheit in Accra gestartet, kamen wir um 10.00 Uhr an. Dort wurden wir auf dem Schulgelände vom Schulleiter Peter Kwadjo Hamidu und mehreren Lehrern empfangen. Während mein letzter Besuch in den Schulferien stattfand, war die Schule diesmal belebt. Auf dem großzügigen, von mehreren Schulgebäuden umrahmten Schulhof spielten mehrere ältere Schüler Fußball. Der Lehrer George Ekyem, der mich schon bei meinem ersten Besuch durch die Schule geführt hatte, zeigte uns wieder die Schule, diesmal mit den 100 bereits fertiggestellten Schulbänken von unseren Spenden.
Bei der Begrüßung im Schulleiterbüro bedankte sich der Schulleiter im Namen seines Kollegiums für die Spenden. Obwohl erst ein Drittel der insgesamt 300 benötigten Lernplätze fertiggestellt ist, beschrieben uns die Lehrer eindrücklich, welche Entlastung das jetzt schon für den Schulalltag bedeutet. Beispielsweise mussten die Lehrer zu schriftlichen Prüfungen sonst immer Schulbänke von weither aus anderen Schulen ausleihen und diese selbst hin und zurück transportieren, damit alle Kinder zumindest in der Prüfung gleichzeitig an einem Tisch arbeiten konnten. Während wir im Schulleiterbüro sprachen, hatten sich auf dem Schulhof die Kinder hinter den zuletzt fertiggestellten Schulbänken aufgestellt. Ohne die geringste Störung hörten die Kinder in der sengenden Sonne meiner Ansprache zu, der sich auch Kofi Adjei mit leidenschaftlicher Ermutigung zu fleißigem Lernen anschloss.
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Diesmal wurde unser Besuch auch von Prince Akyekum Nuamah, dem Assembly Man des Distrikts Assin North begleitet, der sich im Namen der Distriktverwaltung für die bereits fertiggestellten 100 Lernplätze und die mitgebrachten Spendengelder bedankte. Ich konnte 600 Euro Spenden für weitere Lernplätze und 500 Euro als Gastgeschenk vom Bürgerkomitee Steinhagen für 10 neue Tafeln übergeben. Bei dieser Gelegenheit habe ich das Bürgerkomitee mit den Zielen der Entwicklungszusammenarbeit und seiner Geschichte aus der Städtepartnerschaft mit Woerden vorgestellt. Mr. Prince Akyekum Nuamah äußerte im Namen des Distrikts Assin North und des Dorfes Assin Akonfudi den Wunsch nach Zusammenarbeit in der Entwicklung nachhaltiger Projekte. Er schlug vor, dass konkrete Vorschläge dazu von engagierten Dorfbewohnern entwickelt werden sollen. Mr. Prince Akyekum Nuamah verwies in dem Zusammenhang auf eine neue lokale Initiative zum Empowerment für Jugendliche.
Am Rande der offiziellen Begrüßung bat mich eine Dorfbewohnerin, die Situation der Witwen im Dorf in den Blick zu nehmen. Es war leider nicht die Zeit, solche Einzelgespräche zu vertiefen, weil wir auf einer Elternversammlung mit Vertretern der Schulaufsicht in der Kirche erwartet wurden. Unser Besuch fand zufällig zu diesem langfristig angesetzten Termin statt, weil wir die fast sechsstündige Fahrt in tropischer Hitze im nichtklimatisierten Auto über holprige Straßen aus gesundheitlichen Gründen um einen Tag verschieben mussten.
Kaum hatte sich die Vertreterin der Schulaufsicht für die Spenden bedankt, da ergriff Kofi Adjei das Mikrophon. In Twi, der Sprache im Dorf, hielt er eine spontane Rede vor den versammelten Eltern. Später erfuhren wir, dass er seine Kritik mit heftigen Worten an die Eltern richtete, die sich nicht um den regelmäßigen Schulbesuch kümmern. Auf dem Weg zur Kirche hatten wir tatsächlich Kinder im Dorf herumlaufen sehen, die zu dieser Zeit in der Schule hätten sein müssen.
An dieser Stelle möchte ich allen Spendern und dem Bürgerkomitee herzliche Grüße und den aufrichtigen Dank aller offiziellen Gesprächspartner, der Eltern und nicht zuletzt der Schülerinnen und Schüler in Assin Akonfudi weitergeben.
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